Disclaimer: Wenn dich nur die harten Fakten interessieren, springe entweder direkt zum PDF-Download, um dir meine Google Sheets Hacks einzuverleiben oder gehe direkt nach unten zu den Kernerkenntnissen aus meinen Lieblingsvorträgen der letzten CAMPIXX.
Es war jetzt mein 6. Jahr auf der CAMPIXX und ziemlich genauso lange bin ich nun auch in der SEO-Branche tätig. Mitte 2018 habe ich bei der ganztags. als Online-Marketing-Grünschnabel angefangen und durfte im März 2019 direkt auf eigenen Wunsch an der CAMPIXX teilnehmen. Dafür bin ich Sven und Lars immer noch sehr dankbar, denn das ist nicht selbstverständlich!
Damals fand das Event noch in Müggelheim statt und ich weiß noch, wie ich eingeschüchtert und ehrfürchtig den ersten Vorträgen gelauscht und erste Versuche gestartet habe, mich mit anderen SEOs zu vernetzen (ich habe übrigens in diesem ersten Jahr direkt mit meiner bunt zusammengewürfelten Gruppe das Pub-Quiz gewonnen - der erste Meilenstein meiner SEO-Karriere, woo! 🥳).
A blast from the past. Damals war ich noch ganz vorbildlich als eine der ersten vor Ort - mittlerweile muss ich gestehen, dass ich eher der Auf-den-letzten-Drücker-Typ geworden bin - Zeit ist Geld 🙈
Der einzige Beweis, den es von unserem Pub-Quiz-Sieg gibt. Alle materiellen Beweise wurden erfolgreich vernichtet.
Dieses Mal waren meine beiden lieben KollegInnen Lars und Nadine dabei und ich hatte nun endlich auch meinen ersten eigenen Speaker Slot (ich hatte mich vorher nie getraut oder die Frist verpasst). Ich war so aufgeregt wie damals - ehrlich gesagt noch viel mehr. Zwar weiß ich, dass ich nicht mehr die unerfahrene Laura von damals bin und mittlerweile echt viel SEO-Erfahrung sammeln konnte, aber vor FachkollegInnen zu sprechen und sich und sein Wissen zu präsentieren, war eine ganz neue Herausforderung. Meine größte Sorge war, dass die Leute am Ende ohne neue Erkenntnisse den Raum verlassen.
Das musste ich unbedingt verhindern und habe mich auf alle Eventualitäten vorbereitet. In meinem Vortrag ging es um Google-Sheets-Hacks für SEOs und ich hatte neben Tipps und Hacks aus 6 Jahren Praxis 5 Templates im Gepäck, von denen ich dann die zwei mit den meisten Stimmen vorgestellt und erläutert habe. Ich habe mir auch fest vorgenommen, diese Templates nach und nach auf LinkedIn zur Verfügung zu stellen - wer also daran Interesse hat, stick with me! Ich schaffe es bestimmt… ganz bald! 😄 Hier könnt ihr zumindest schon einmal die Slides herunterladen:
Danke an alle, die am ersten Tag in meiner Session dabei waren - ich habe echt nicht damit gerechnet, dass so viele Leute aufschlagen würden, zumal die Konkurrenzslots echt spannend klangen und dann auch noch Johannes Beus (Sistrix) parallel gesprochen hat. Ich hoffe, alle die, die sich im Nachgang die Templates via Email bei mir abgeholt haben, konnten diese auch schon ausprobieren und sinnvoll für sich nutzen. Ich bin total für Feedback offen!
Aber ich will jetzt gar nicht so viel über mich und meinen Vortrag quasseln. Eigentlich wollte ich hier auf meine persönlichen Highlights eingehen und was ich so mitgenommen habe.
Hier sind also meine Kernerkenntnisse aus meinen Lieblingsbeiträgen der diesjährigen CAMPIXX:
Hier musste ich als Metal-Mädchen einfach hin. Sascha und Constantin haben mich mit ihrem (lautstarken) Intro sofort gekriegt und ich konnte mich nicht nur an der gemeinsamen Begeisterung für die Musik und die Metal Community erfreuen, sondern habe auch einiges über mich als Teil einer Zielgruppe und über Zielgruppen-Marketing allgemein lernen können. Das war ziemlich cool.
Hier ein paar Kernerkenntnisse:
Die Zielgruppe der Metalheads ist fast so groß wie die der Hip Hop Fans, aber
Es macht nicht nur für alternative Klamottenmarken oder Merchandise-Shops Sinn, speziell Marketing für Metalheads zu machen, sondern für viele andere Marken auch - wenn sie sich nur trauen und sich darauf einlassen. Wenn das mit Wasser funktioniert (Stichwort: Liquid Death), dann auch mit Gummibärchen oder Elektronik (zumindest wenn man es richtig macht und die Zielgruppe ernstnimmt).
Zwar werde ich das für uns als Online-Marketing-Agentur vermutlich nie in diesem Umfang umsetzen können (da spielen ja noch ganz andere Bereiche wie PR, Branding, etc. mit rein), aber der Vortrag hat mir noch mal gezeigt, wie wichtig es ist, sich genauer mit der Zielgruppe auseinanderzusetzen und nicht immer nur Annahmen zu machen (die oft auf Klischees beruhen), sondern diese auch zu überprüfen und mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten.
Vielleicht sehen wir uns ja in 2 Wochen auf dem Wacken, wer weiß! 🤘
Sascha Winkler und Constantin Hochwald teilen ihre Erfahrungen mit der Metal-Community als Zielgruppe.
Ich bin ganz ehrlich: Google Shopping hatte ich als organischen Kanal noch nicht so richtig auf dem Schirm. Klar, wusste ich, dass es das gibt, aber ich bin immer davon ausgegangen, das ist der Tanzbereich des Performance Marketing. Weit gefehlt.
Michael erklärte uns in seinem Vortrag, was man tun kann, um sich die besten Spots in Google Shopping zu sichern - hier ein paar wichtige Faktoren:
Organische Suchergebnisse für transaktionale Suchanfragen werden in Zukunft immer mehr so aussehen wie Amazon-Suchergebnisseiten
Google Merchant Center mit GSC verknüpfen, um Performance für Händlereinträge zu monitoren
Google zieht sich sowohl Infos aus dem Merchant Center als auch aus den Produktdetailseiten selbst - deshalb sollte beides optimiert werden
Optimierung der Produktdetailseiten:
Sprechende/generische Produkttitel - auch hier werden Google-Shopping-Ergebnisse ausgeliefert
Bilder! (Gut für die CTR, starker Impact)
Ausführliche Produktbeschreibungen mit wichtigen Fragen, USPs, etc.
Reviews
UX-Design (UX-Playbooks von Google, Veränderungen kommen mit hoher Geschwindigkeit)
Positivbeispiel: Media Markt
Optimierung der strukturierten Daten
Produkt
Händlereinträge
Breadcrumbs
Rückgabebedingungen auf Organization-Level (global)
Structured Data Testing Tool - nicht nur prüfen, ob alles grün ist, sondern sich auch mal die Werte qualitativ anschauen und checken, ob diese auch sinnvoll sind
Michael Möller erläutert, warum es wichtig ist, bestimmte Content-Elemente im Above-the-fold-Bereich einer Produktdetailseite unterzubringen.
Natürlich weiß ich, was EEAT ist und dass es ein super wichtiger Ranking Factor ist und natürlich berücksichtigen wir das auch bei der OnPage-Optimierung (Autorenboxen, etc.), aber da die ganztags. selbst kein Linkbuilding betreibt, war mir nicht bewusst, wie viele Möglichkeiten es eigentlich gibt, Links zu platzieren, um die eigene Relevanz im Netz zu erhöhen. Ich bin einfach nie so tief in das Thema eingestiegen.
Hier ist eine Liste an Möglichkeiten, die ich aus Ralfs Vortrag mitgenommen habe:
(Positive) Rezensionen in Bewertungsportalen
Repräsentation auf allen Google-Portalen, z.B. auch Google Jobs (Unternehmen, die Jobs anbieten, geht es gut), Events
Andere Jobportale
Knowledge Graph
Branchenverzeichnisse
Soziale Medien (natürlich)
Presseverteiler
Google Business Profil
Nischenportale
Content Seeding auf anderen Webseiten (das ist natürlich das, was man in der Regel so kennt)
Weitere Erkenntnisse:
Google erkennt
Wichtig: Experten zu Branchenwissen aufbauen
Selbst wenn wir Linkbuilding in naher Zukunft nicht in unser Leistungsprofil mit aufnehmen sollten (aber vielleicht ja doch?), ist es gut so etwas zu wissen, um Kunden zumindest beratend in diesem Bereich zur Seite zu stehen und Tipps für die PR-Abteilung mitzugeben.
Ralf Seybold zeigt uns, wo Unternehmen im Internet überall präsent sein sollten, um mehr EEAT-Signale an Google zu senden.
Hier habe ich mich ertappt gefühlt. Der Vortrag von Michael machte deutlich, wie wichtig eigentlich die Produktdetailseiten in einem Shop sind. Eigentlich sollte man ja meinen, das hat jeder auf dem Schirm, der ECommerce-SEO macht, aber tatsächlich werden die wohl oft eher stiefmütterlich behandelt.
Wir SEOs konzentrieren uns ja gern auf Kategorieseiten oder Ratgeber-Content, weil man da so schön die Shorttail-Keywords abfrühstücken kann. Der Long-tail wird dabei häufig vergessen - und auch wird gern ignoriert, dass nur auf den Produktseiten konvertiert werden kann.
Hier sind die größten Hebel für Produktdetailseiten und mehr Conversions:
Aussagekräftige H1en, gerne auch länger (s. Amazon)
Bewertungen
Bilder (mehrere, gute Qualität)
Preis- und Verfügbarkeitsanzeige
Mehrere Kaufmöglichkeiten
Erkenntnisse aus selbst durchgeführten A/B Tests
Beispiel: Analyse von 1,3 Mio Produkttexten
Variantenauswahl optimieren
CTA-Buttons mit klaren Informationen und gut hervorgehoben (der gute alte Schatten funktioniert immer noch)
Konzentrier dich auf das Nutzenversprechen
Passende Videos oder Animationen
Das heiße Thema im ECommerce-Bereich
Augmented-Reality-Funktionen, z.B. bei Sonnenbrillen
Transparenz über Verfügbarkeit, Retouren und Versanddauer
Mobile Optimierung
Bonus-Empfehlung: Bau ein Glossar, bzw. Lexikon mit Branchenbegriffen auf. Das bringt nicht nur Rankings für die Glossarseiten selbst, sondern bietet auch weitere Möglichkeiten für die interne Verlinkung von Kategorie- und Produktseiten.
Susanne hat mich absolut umgehauen. Ich saß am Morgen des zweiten Tages zugegebenermaßen ziemlich erschöpft in ihrem Vortrag und habe einfach nur versucht, nicht einzuschlafen (wer schon einmal auf der CAMPIXX war, weiß, wovon ich rede). Sobald Susanne den Mund aufgemacht hat, war ich hellwach und hing nur noch an ihren Lippen.
Ich habe ihr auch kurz danach bei LinkedIn meine Begeisterung ausgesprochen und wir haben uns auf einen virtuellen Kaffee verabredet, um uns auszutauschen. Sie kommt eigentlich gar nicht aus dem SEO-Bereich und hat mir auch anvertraut, dass sie ein bisschen Sorge hatte, dort fehl am Platz zu sein. Dem konnte ich nur widersprechen. Denn auch für SEOs ist es unabdingbar, sich über die Zielgruppe Gedanken zu machen, denn nur Content, der die Suchintention der NutzerInnen befriedigt und begeistert, kann am Ende konvertieren und das ist ja letztlich das Ziel. Es wäre ja total sinnlos, Unmengen an organischem Traffic zu generieren und den dann nicht in Geld umzuwandeln.
Tatsächlich hat mich die Art und Weise, wie Susanne einen roten Faden und eine Geschichte gestrickt hat (Monchichis spielten hier übrigens eine große Rolle), am meisten fasziniert. Ich war ganz traurig, als die Geschichte dann vorbei war.
Sie hat mir folgenden Tipp gegeben: Wenn du dich bei jeder einzelnen Folie freust, sie zu präsentieren, dann weißt du, dass du etwas richtig machst und dass du dein Publikum ebenfalls mitreißen kannst.
Ich will euch trotzdem nicht die inhaltliche Zusammenfassung ihres Vortrags vorenthalten:
Was macht starke Marken aus?
Typische Fehleinschätzung
Susanne hat ein Marketing Canvas entwickelt, das man auf ihrer Website herunterladen kann
Jonas hat mit seinem Vortrag ein richtiges Brett hingelegt. Die Idee kam auf der CAMPIXX des letzten Jahres in Form einer Wette zustande. Ganze 282 Slides hat er in 40 min durchgepeitscht. Das ging so schnell, da konnte ich gar nicht mitschreiben und habe mich lieber aufs Zuhören konzentriert. Allerdings ist das immer so eine Sache. Nach einem Monat hat man das meiste wieder vergessen. Ich weiß allerdings noch, dass da viele Ideen und Anregungen dabei waren, die wir auch für unsere B2B-Kunden anwenden könnten.
Ich habe gerade mal via LinkedIn bei ihm nachgehakt. Vielleicht stellt er die Folien ja demnächst noch zur Verfügung. Versprochen hat er es jedenfalls 😉
So, das war’s mit meinen Favoriten. Meine KollegInnen und ich haben natürlich noch viele weitere coole Vorträge und Diskussionen verfolgt, aber das liest doch jetzt hier eh keiner mehr. Wenn du bis hier hin gekommen bist, Hut ab! Komm doch beim nächsten Mal vielleicht selbst zur CAMPIXX und lass uns einen Kaffee oder ein Bierchen zusammen trinken.
Ich wollte jedenfalls auch noch mal erwähnen, dass die Vorträge natürlich nur ein Teil dessen sind, was die CAMPIXX ausmacht. Das Event lebt vor allem von den Leuten, die man dort trifft, Leute wie bspw. Susanne Trautmann (s.o.) oder die beiden SEOnär-Moderatoren Florian Stelzner und Gero Wenderholm, die mal wieder die Bühne ordentlich abgerissen haben. Es ist jedes Mal ein unterhaltsames Event zum Lachen, Mitraten und gemeinsamen Flimmen - man muss sich allerdings darauf einlassen, damit es die volle Wirkung entfalten kann 😆
Mein Kollege Lars als Teilnehmer bei SEOnär mit Florian Stelzner und Gero Wenderholm. Bei der nächsten Frage geht es um einiges: 3 Flaschen Flimm!
Der glückliche SEOnär-Sieger, unser Geschäftsführer Lars Antrack (es ging nicht NUR um Flimm).
Die Atmosphäre auf der CAMPIXX ist alles andere als steif und trotzdem professionell, man ist von leidenschaftlichen Nerds umgeben und es wird einem durch das Rahmenprogramm super leicht gemacht, neue Kontakte zu knüpfen. Ich habe jedenfalls schon mein Ticket fürs nächste Jahr, das ich gerne an eine jemandem aus meinem Team weiterverschenke, sollte ich wieder das Glück haben, einen Speaker Slot zu ergattern 😊
Und nicht vergessen - hier gibt’s bald lecker Google Sheets Templates!
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