KI ist die Zukunft! – Ja, aber nicht allein
 20.07.2023 |   Autor: Max Vohleitner |   Lesezeit ca. 7 Minute(n) 

KI ist die Zukunft! – Ja, aber nicht allein

Pause vom KI-Hype gefällig? Hier sind drei weitere Technologie-Bereiche, die zum Gamechanger im Marketing werden könnten.

Das Thema Künstliche Intelligenz genießt aktuell eine schon fast omnipräsente Aufmerksamkeit. In Fachmedien und auf Social Media, bei Konferenzen und in fachlichen Diskussionen zwischen KollegInnen ist es nahezu allgegenwärtig. Man könnte beinahe den Eindruck haben, es gäbe keine anderen relevanten Themen mehr, mit denen man sich heute im Marketing auseinandersetzen sollte, um morgen entscheidende Wettbewerbsvorteile zu erlangen.

Dabei gibt es doch noch eine Reihe weiterer Technologiebereiche, deren nächste Entwicklungsschritte das Potential haben, die Branche nachhaltig zu verändern. Auch sie werden Einfluss darauf haben, mit welchen Mittel wir in Zukunft arbeiten werden und welche Fragen uns beschäftigen werden. Für etwas mehr Abwechslung im Kopf sind hier drei davon:

1. Augmented Reality: Auf dem Weg aus der Nische

Heute ist Augmented Reality (AR) den meisten Menschen am ehesten in einem spielerischen Kontext, beim Gaming am PC oder vor der Spielkonsole bekannt. Manche kennen es auch durch die Anwendung als hilfreiches Tool für Aus- und Weiterbildung. Zum Beispiel können medizinische Studierende mithilfe von AR-Brillen virtuelle Körper sehen und interaktiv lernen, indem sie Organe und Strukturen in 3D erkunden.

In Zukunft werden sich die Anwendungsgebiete und -möglichkeiten von AR voraussichtlich stark erweitern. Nachdem Alphabet, damals noch Google, vor zehn Jahren mit Google Glass scheiterte, ist es heute der Apple-Konzern, der mit der Vision Pro AR-Brillen massentauglich machen will. Eine stärkere Integration von AR in den Alltag vieler Menschen würde spannende Chancen für das Marketing eröffnen. Personalisierte und kontextbezogene Botschaften könnten direkt in das Sichtfeld der BenutzerInnen eingeblendet werden und es böten sich ganz neue Möglichkeiten, Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Umsatzprognose für AR-Hard- und Software in Milliarden US-Dollar. © Statista.com

Beim Einkaufserlebnis finden sich bereits immer mehr Anwendungsbeispiele für AR. Kleidung anprobieren, Möbel in der Wohnung hin und herschieben - beides kann bereits vorab virtuell erfolgen, bevor eine Kaufentscheidung getroffen wird. So eine immersive und interaktive Erfahrung schafft neue Möglichkeiten, um Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren und das Engagement der Kunden zu steigern.

Ich denke, um positive Nutzerlebnisse zu schaffen, wird es bei der erfolgreichen Integration von Werbebotschaften in AR-Erlebnisse in Zukunft vor allem darum gehen, kreative Ideen, subtile Implementierung und ein hochdetailliertes, situationsabhängiges Targeting miteinander zu verbinden.

Wenn sich AR-Brillen in Zukunft besser durchsetzen, als es vor einer Dekade der Fall war, wird die Technologie auch für mehr Unternehmen aus Marketing-Perspektive interessant und einfacher umsetzbar werden. Wann genau AR den Schritt aus der Nische schafft, bleibt allerdings abzuwarten. Apple hat kürzlich die erwartete Menge an verkauften AR-Brillen in 2023 von einer Million auf 150.000 Stück nach unten korrigiert.

Kurzgesagt:

  • Der Markt für AR wird voraussichtlich weiter wachsen. Und damit der Wert für das Marketing.
  • Es bieten sich neue Möglichkeiten durch personalisierte Botschaften und immersive Einkaufserlebnisse.
  • Eine erfolgreiche Integration wird Kreativität, Subtilität und situationsabhängiges Targeting erfordern.

2. Internet of Things: Mehr Daten, mehr Möglichkeiten

Die Zahl der Geräte, die direkt mit dem Internet oder Smartphones verbunden sind, wird in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter steigen. Infolgedessen könnten einige dieser Geräte Verkaufszahlen erreichen, die die Bedeutung des Internet der Dinge (IoT) für das Marketing erheblich erhöhen würden.

Das Sammeln von Daten über Gerätesensoren ermöglicht bereits jetzt die Optimierung von Werbeaktionen und Kundenkomfort. Mit der weiteren Verbreitung von IoT-Geräten werden diese Möglichkeiten sicherlich noch weiter ausgebaut und häufiger genutzt werden. Die weitere Entwicklung von IoT wird auch andere Disziplinen wie die Suchmaschinenoptimierung (SEO) beeinflussen. Wenn ein wachsender Anteil der Suchanfragen nicht mehr direkt vom Menschen, sondern von einem Gerät, zum Beispiel nach einer Spracheingabe, formuliert wird, muss man sich daran anpassen und seine Keywords und Kampagnen entsprechend optimieren.

In Zukunft dürfte es von großer Bedeutung sein, ein Verständnis für die technische Grundlagen der weiteren Entwicklung des IoT zu erlangen, um sein volles Potential für das Marketing zu nutzen. Dieses Wissen wird nötig sein, um auf Veränderungen adäquat reagieren zu können und innovative und effektive Marketingstrategien zu entwickeln und Wettbewerbsvorteile in einer zunehmend vernetzten Welt zu sichern.

Kurzgesagt:

  • Die steigende Anzahl vernetzter Geräte wird die Bedeutung von IoT im Marketing erhöhen.
  • Die Menge an Daten, die für das Marketing durch vernetzte Geräte gewonnen werden, wird sich analog dazu ebenfalls erhöhen.
  • Das technisches Verständnis des IoT wird eine Voraussetzung für effektive Marketingstrategien und Wettbewerbsvorteile sein.

3. Virtual Reality: Die Erben des Metaverse

Das Thema Virtual Reality (VR) wird voraussichtlich weiter an Bedeutung gewinnen, obwohl sich die Stimmen mehren, dass das Metaverse von Mark Zuckerberg gescheitert ist. Ob Meta mit seinem Ansatz noch die Kurve zur kritischen Relevanz kriegt, oder aber nun neben dem KI-Hype endgültig untergeht, bleibt abzuwarten. Die Zahl weiterer Metaverse-Projekte anderer Anbieter steigt währenddessen stetig, wobei die meisten in der Welt des Gamings beheimatet sind.

Aktuelle Anwendungsfälle von VR sind zum Beispiel virtuelle Showrooms, in denen Autohersteller potentielle Kunden die neuesten Modelle erkunden, anpassen und sogar probefahren lassen. Solche Erlebnisse können die Bindung zu einer Marke stärken und eine realistische Vorstellung davon geben, wie das Fahrzeug in der echten Welt aussehen und sich anfühlen würde. Natürlich lässt sich diese Art der virtuellen Präsentation für eine Vielzahl von Produkten nutzen.

Für die Zukunft lässt sich prognostizieren, dass die Zahl der Metaverse-Projekte weiter steigen, die Diversifikation der Ansätze zunehmen und die einzelnen virtuellen Welten weiter wachsen werden. Neue VR-Hardware und Apps werden neue, immersive Möglichkeiten der (Marken-)Kommunikation hervorbringen.

Umsatzprognose für VR-Hard- und Software in Milliarden US-Dollar. © Statista.com

Begünstigt durch den technologischen Fortschritt (zum Beispiel bessere grafische Verarbeitungseinheiten (GPUs), Softwareunterstützung für fotorealistische Auflösung, Beleuchtung und Physik-Engines), wird es bald möglich sein, nahezu real wirkende virtuelle Welten zu schaffen. Ein Faktor, dem bei Meta augenscheinlich keine große Bedeutung zukam. Viele NutzerInnen sind heute an hervorragende Spiel- und Animationsfilm-Grafik gewöhnt. Ich glaube daher, dass eine hochwertige, ästhetische Präsentation ein Schlüsselfaktor für das nächste große und erfolgreiche Metaverse-Projekt sein wird, welches VR als Gesamtthema voranbringen kann.

Für Marketing-EntscheiderInnen wird es in diesem Feld in Zukunft entscheidend sein, die richtigen Plattformen auszuwählen und ein tiefgehendes Verständnis darüber zu erlangen, welches Potenzial diese bieten, um Botschaften effektiv zu kommunizieren. Zudem wird es wichtig sein, die Interaktivität und Personalisierungsmöglichkeiten innerhalb der virtuellen Umgebungen optimal auszuschöpfen, um eine Markenbindung aufzubauen und zu stärken. Auch die Integration von sozialen Elementen wird voraussichtlich an Bedeutung zunehmen. Die Schaffung von Communitys und die Förderung des Austauschs zwischen den NutzerInnen kann zu einem starken viralen Effekt führen und die Reichweite von Marketingaktivitäten erheblich steigern.

Kurzgesagt:

  • Virtual Reality wird auch bei einem Scheitern von Metas Metaverse an Bedeutung gewinnen.
  • Der technologische Fortschritt wird diese Entwicklung in vieler Weise begünstigen.
  • Die erfolgreiche Nutzung für Marketing-Schaffende wird von der korrekten Wahl der Plattform, der Integration sozialer Elemente und des Ausschöpfens der kreativen Gestaltungsmöglichkeiten abhängig sein.

Fazit:

Die Zukunft des Marketings birgt zahlreiche neue Felder und damit verbundene Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Die zunehmende Integration von Augmented Reality, Internet of Things und Virtual Reality in den Marketingmix eröffnet aufregende Möglichkeiten, erfordert jedoch auch kreative Ansätze und ein tiefes Verständnis für den Aufbau und die Potenziale dieser Technologien.

Obwohl diese Technologien anfangs neu, glänzend und aufregend erscheinen, wird den größten Nutzen daraus ziehen, wer sie auf die gleiche Weise einsetzt, wie erfolgreiche Unternehmen es schon immer getan haben: Durch die Schaffung herausragender Produkte und Erlebnisse, bei denen die KundInnen im Mittelpunkt stehen.

Der Erfolg liegt nicht nur in der bloßen Anwendung der Technologie, sondern darin, wie sie nahtlos in die Gesamterfahrung integriert wird, um die Bedürfnisse und Wünsche der KundInnen zu erfüllen. Unternehmen, die es schaffen, diese Technologien nicht als bloße Spielerei zu betrachten, sondern sie gezielt einzusetzen, um maßgeschneiderte und ansprechende Erlebnisse zu schaffen, werden langfristig einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil erlangen.

Der Erfolg wird zweifellos von der Wechselwirkung zwischen Technologie und menschlicher Kreativität abhängen. Unternehmen, die die Möglichkeiten dieser Technologien nutzen, um personalisierte und emotionale Erlebnisse zu schaffen, werden diejenigen sein, die sich von der Konkurrenz abheben und langfristigen Erfolg im sich wandelnden Markt sichern. Es wird eine spannende Zeit für das Marketing, und diejenigen, welche die Grundprinzipien solider Geschäftspraktiken nicht aus den Augen verlieren, werden die Gewinner sein.


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